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MOSAiC Expedition: die größte Polarexpedition, die je durchgeführt wurde !

In einer dicken Eisschicht gefangen, wird der Forschungseisbrecher "Polarstern" für fast ein Jahr mehrere hundert Kilometer weit über das Nordpolarmeer driften. Die Schweiz nimmt an dieser einzigartigen Expedition teil, mit Forschern aus zwei Schweizer Instituten!

Am 20. September 2019 startet der deutsche Forschungseisbrecher "Polarstern" zu einer einzigartigen, marinewissenschaftlichen Expedition in Tromsø (N). Er wird in Nordsibirien an einem großen Eisschelf anlegen, bevor er dauerhaft im Eis gefangen und dann für mehrere Monate Hunderte von Kilometern zusammen mit seinem Schelf über den Arktischen Ozean unweit des Pols driften wird. Die Sonne wird nach der 150-tägigen Polarnacht wieder erscheinen und das Eis wird zu schmelzen beginnen. Im Sommer 2020 wird das Eis das Schiff, wahrscheinlich im Nordosten Grönlands, schliesslich freisetzen.

Insgesamt nehmen rund sechshundert Menschen aus rund zwanzig Ländern an dieser einzigartigen Expedition teil, die vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) organisiert wird. Ziel ist es, die Wechselwirkungen von Atmosphäre, Ozean, Packeis und Ökosystemen in der Arktis sowie den arktischen Winter zu verstehen, da die gesammelten Daten bisher knapp sind. Im Mittelpunkt dieser Beobachtungen steht das arktische Klimasystem, das stark vom Klimawandel betroffen ist. Das arktische Klimasystem spielt eine wichtige Rolle im Klima der gesamten nördlichen Hemisphäre, ist aber bisher nur unzureichend verstanden und untersucht worden. Deshalb lautet der Titel der Expedition "Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate (MOSAiC)".

Die Schweiz am Nordpol 

An dieser Expedition nehmen zwei Schweizer Wissenschaftsprojekte teil. Julia Schmale und Martin Schneebeli stehen an der Spitze der beiden Schweizer Wissenschaftsprojekte. 

Julia Schmale, Schweizer Atmosphärenspezialistin am PSI, die an der Expedition teilnimmt, erklärt: "Die globale Emission von Treibhausgasen, aber auch von Feinstaub aus Europa, Asien und Nordamerika haben Auswirkungen auf den Klimawandel in der Arktis. Der Temperaturanstieg und der Rückzug des Packeises wiederum haben Folgen für die Wettersysteme, insbesondere in Europa. Es ist daher wichtig zu verstehen, wie wir die Arktis beeinflussen und wie sie uns beeinflusst. »

Martin Schneebeli von der WSL, der das zweite Schweizer Projekt der Expedition leitet, ergänzt: "Der Energieaustausch zwischen Atmosphäre und Meer ist ein wichtiger Faktor im Klimasystem. Das Packeis und der darüberliegende Schnee verlangsamen ihn, ebenso wie die Wolken. Unser Projekt untersucht diese Wechselwirkungen. »

 

Swiss Polar Class enthüllt die Hintergründe der MOSAiC-Expedition.

Auf dieser Seite erfahren Sie, wie die Expedition funktioniert. Vom Kochen auf dem Schiff über die Polarnacht bis hin zu Abenteuern und wissenschaftlichen Missionen - entdecken Sie, wie sich die größte jemals durchgeführte Polarexpedition entwickelt.